Employee Experience in einer Skills-basierten Organisation

In Skills-basierten Organisationen ist die Wahrscheinlichkeit, dass Mitarbeitende die Arbeit als positiv erleben um 79% höher als in herkömmlichen Unternehmen. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage von Deloitte. Warum ist Employee Experience wichtig? Je zufriedener und motivierter Mitarbeitende sind, desto länger bleiben sie einem Unternehmen treu und desto besser ist ihre Leistung. Und: Mitarbeitende oder ehemalige Mitarbeitende könnten immer auch Teil deiner Kundschaft sein.

5 Phasen der Employee Experience in einer Skills-basierten Organisation

Employee Experience ist das Ergebnis vieler kleiner Momente während des sogenannten «Employee Lifecycle». In einer Skills-basierten Organisation erleben Menschen Arbeit anders, vom ersten Kontakt (z.B. Stellenanzeige) bis zum Austritt.

  1. Rekrutierung (Attract / Hire): In einer Skills-basierten Rekrutierung zählt, was jemand kann. Anonyme Profile (Work-ID-Prinzip) und messbare Auswahlkriterien sorgen dafür, dass Menschen mit den passenden Skills in die Vorauswahl kommen. So hatten laut einer Umfrage von Test-Gorilla 90% der Unternehmen mit Skills-basierter Rekrutierung weniger Fehlbesetzungen.
  2. Einarbeitung (Onboard): Neue Mitarbeitende werden entlang ihrer Skills eingearbeitet. Weil dabei die individuellen Fähigkeiten im Mittelpunkt stehen, fühlen sich Mitarbeitende besser abgeholt, wertgeschätzt und sind so engagierter. Ausserdem wird die Einarbeitungszeit effizienter genutzt. Ein gutes Onboarding erhöht laut Gallup die Mitarbeiterzufriedenheit um den Faktor 2,6, was zu besserer Mitarbeiterbindung führt.
  3. Arbeitsalltag (Engage): Mitarbeitende, die Aufgaben ausführen, welche zu ihren Skills passen, engagieren sich eher. Und Unternehmen mit engagierten, zufriedenen Mitarbeitenden haben eine bis zu 51% tiefere Fluktuation.
  4. Entwicklung (Develop): Sieben von zehn Mitarbeitenden geben im LinkedIn Workplace Learning Report 2024 an, dass Lernen ihre Verbindung mit dem Unternehmen stärkt. Laufbahnen und Lernprozesse können in einer Skills-basierten Organisation entlang persönlicher Stärken und Fähigkeiten gestaltet werden und sind so für alle verfügbar.
  5. Austritt (Offboard): In Skills-basierten Unternehmen sind Skills dokumentiert (ideal dafür: der Skills-Manager). Verlässt jemand das Unternehmen, ist es deshalb einfacher, direkt passende Menschen zu suchen, die die neu entstandenen Skills-Lücken abdecken. Mit einem Skills-basierten Talentpool bleiben ausserdem Türen für eine spätere Rückkehr offen.

Nicht nur passende Skills, sondern auch übereinstimmende Werte und Kultur unterstützen eine positive Employee Experience. Mitarbeitende fühlen sich zugehörig, wenn die Werte des Unternehmens mit ihren eigenen übereinstimmen. Erfahre mehr in unserem Beitrag darüber, wie Werte und Kultur die Employee Experience beeinflussen.

Employee Experience in einer Skills-basierten vs. klassischen Organisation

Das Mitarbeitererlebnis in einer Skills-basierten Organisation unterscheidet sich in mehreren Aspekten von demjenigen in einer klassischen Organisation:

Wo liegt der Fokus der Organisation?

  • Klassische Organisation: Darauf, wie jemand bezeichnet wird (Jobtitel, Hierarchiestufe)
  • Skills-basierte Organisation: Darauf, was jemand kann (Skills)

Wer wird eingestellt?

  • Klassische Organisation: Personen mit den besten Abschlüssen
  • Skills-basierte Organisation: Menschen mit den benötigten Skills

Wie werden Laufbahnen gestaltet?

  • Klassische Organisation: Entlang hierarchischer Strukturen
  • Skills-basierte Organisation: Je nach individueller Eignung und Stärken im Einklang mit dem, was das Unternehmen benötigt

Was ist die Rolle der Führung?

  • Klassische Organisation: Führung kontrolliert
  • Skills-basierte Organisation: Führung ermöglicht und fördert

Wer profitiert von Weiterentwicklung?

  • Klassische Organisation: Diejenigen, die sich bemerkbar machen
  • Skills-basierte Organisation: Diejenigen, die das Potenzial haben, sich Skills anzueignen, die das Unternehmen benötigt

So beeinflusst der Fokus auf Skills die Employee Experience positiv

Eine Employee Experience, die nicht nur «okay», sondern richtig gut ist, hilft einem Unternehmen genau so viel wie den Mitarbeitenden.

1. Skills wertschätzen

In einem Unternehmen, in dem darüber gesprochen wird, was Mitarbeitende können, wird automatisch mehr Wertschätzung transportiert. Vor allem dann, wenn es nicht darauf ankommt, wie jemand sich diese Skills angeeignet hat. Eine Studie der Harvard Business School zeigt, dass in Unternehmen, die auf Fähigkeiten statt Abschlüsse setzen, Mitarbeitende ohne Hochschulabschluss im Schnitt länger im Unternehmen bleiben. Ihre Retention Rate ist 10 Prozentpunkte höher als diejenige von Mitarbeitenden mit Abschluss.

2. Skills weiterentwickeln

Nur 17% der Befragten einer Studie von HR Campus sind mit den Entwicklungsmöglichkeiten an ihrem aktuellen Arbeitsplatz glücklich. Jobtitel bleiben oft über Jahre hinweg gleich, auch wenn sich die Anforderungen oder Aufgaben längst verändert haben. Mit einem Fokus auf Skills hingegen fällt schnell auf, dass sich Anforderungen verändern und wie wichtig Lernen ist. Weiterentwicklung und Lernen werden damit fast zur Selbstverständlichkeit.

Führung in einer Skills-basierten Organisation bedeutet, diese Weiterentwicklung zu ermöglichen. Führungskräfte kennen die Fähigkeiten, die im Unternehmen vorhanden sind, dank eines Skills-Inventars. Sie wissen auch, welche Skills noch fehlen und wer welches Potenzial mitbringt, sich diese fehlenden Skills (oder einen Teil davon) anzueignen.

3. Skills zielführend einsetzen

Aktuell sind laut einer OECD-Publikation ein Drittel der Arbeitnehmenden in einem Job, der nicht zu ihren Skills passt. Das führt dazu, dass sie entweder über- oder unterfordert sind. Dadurch entstehen Frustration und hohe Kosten, und zwar für Arbeitnehmende wie auch Arbeitgeber. Mitarbeitende, deren Aufgaben zu ihren Skills passen, erleben Arbeit als befriedigender und bedeutungsvoller.

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