Wie eine Skills-basierte Organisation zu Diversity, Equity & Inclusion (DEI) beiträgt

Eine Skills-basierte Organisation hilft dabei Diversity, Equity & Inclusion im Unternehmen umzusetzen. Warum? Sie definiert Arbeit nicht mit Rollen und Jobtiteln, sondern teilt sie in einzelne Aufgaben und Aktivitäten auf. Nicht nur bei der Rekrutierung, sondern durchwegs. Wie wirkt sich das auf DEI-Fragen aus? Das liest du in diesem Beitrag.

Vorurteile bei der Rekrutierung aus dem Weg schaffen

Wer sich auf eine offene Stelle bewirbt, reicht in der Schweiz in der Regel CV, Zeugnisse, Zertifikate und allenfalls ein Bewerbungsschreiben ein. Diese Unterlagen enthalten viele persönliche Angaben und sensible Daten. Diskriminierung aufgrund dieser Informationen ist schnell passiert, bewusst oder unbewusst. Bevor eine Recruiterin oder ein Recruiter den Unterlagen einen genaueren Blick gewürdigt hat, liegt das Dossier einer Person mit bestimmten Namen oder Aussehen auf dem Absagestapel.

Skills-basierte Organisationen wirken Vorurteilen entgegen

  • Diese Art von Organisationen setzen auf eine Skills-basierte Rekrutierung. Welche Fähigkeiten hat eine Kandidatin? Welche Kompetenzen bringt ein Kandidat mit? Und welche Skills brauchen wir als Organisation?
  • Persönliche Angaben sind dabei nicht mehr notwendig: Ein anonymisierter Bewerbungsprozess blendet Informationen wie Name, Alter, Aussehen oder Herkunft aus.

Mehr Menschen, die passen könnten

Viele Menschen bleiben auf dem Arbeitsmarkt «versteckt», weil sie nicht in klassische Jobprofile passen oder durch etablierte Muster in den Auswahlprozessen von vornherein ausgeschlossen werden. Sogenannte Hidden Workers sind alle, die arbeiten möchten und können, aber keinen Job finden bzw. bekommen:

  • Hidden Workers haben oft die passenden Skills, aber nicht den «richtigen» Karriereweg. Auch fallen sie aufgrund Äusserlichkeiten, Herkunft, Betreuungspflichten oder einer Beeinträchtigung durch die Raster.
  • Eine Skills-basierte Organisation ermöglicht diesen Gruppen den Zugang zu passenden Stellen, weil sie auf Skills fokussiert. Wer die passenden Skills mitbringt, erhält grundsätzlich eine Chance.

Gemäss einer Studie der Harvard Business School leiden Unternehmen, die gezielt Hidden Workers einstellen, weniger unter Fachkräftemangel. Und zwar mit einer Wahrscheinlichkeit von 36%.

Bessere interne Mobilität

Gemäss einer Umfrage von McKinsey kündigen in Deutschland 34% der Mitarbeitenden aufgrund mangelnder beruflicher Entwicklung und Beförderung. In der Schweiz dürfte das ähnlich aussehen. Warum? Traditionell sind Karrierewege linear und privilegieren Menschen mit bestimmten Bildungsabschlüssen oder Berufserfahrungen. Diese klassische Karriereleiter eignet sich allerdings nur für wenige Mitarbeitende. Von einer Skills-basierten Laufbahnplanung profitieren dagegen alle und das sorgt für Chancengleichheit und Diversität.

  • Weil eine Skills-basierte Organisation genau weiss, wer welche Skills hat und wo diese sinnvoll eingesetzt werden können, kann ein solches Unternehmen individuelle Entwicklungsmöglichkeiten sehr genau aufzeigen.
  • Eine Laufbahnplanung muss nicht zwingend den Weg «nach oben» beinhalten. Fachverantwortung, laterale Entwicklung oder Projektleitung bieten Entwicklungsmöglichkeiten für alle.

Weiterbildungsmöglichkeiten für alle

Laut BFS erhalten Personen mit guter Ausbildung überdurchschnittlich oft die Unterstützung ihres Arbeitgebers bei Weiterbildungen. Ebenfalls werden Mitarbeitende mit einem höheren Arbeitspensum eher unterstützt als solche mit kleinen Pensen. Up- & Reskilling ist ein zentraler Bestandteil einer Skills-basierten Organisation. Wer sich weiterentwickeln möchte, soll Zugang zu passenden Weiterbildungsangeboten erhalten, unabhängig von Bildungsweg, Alter oder Karrierestufe.

  • Skills-basierte Organisationen setzen auf individuelle Lernpfade. Mitarbeitende können gezielt die Fähigkeiten erwerben, die sie für ihre aktuellen oder zukünftigen Aufgaben brauchen.
  • Gezieltes Microlearning (also Lernen in kleinen Häppchen praktisch in den Arbeitsalltag eingebaut) gibt ebenfalls mehr Mitarbeitenden die Möglichkeit, sich neue Skills anzueignen.

Mitarbeitende erhalten so Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten und können ihre Skills erweitern. Die Chance, dass sie im Unternehmen bleiben, steigt dadurch. Und es werden nicht nur Mitarbeitende in Führungspositionen oder mit Uni-Abschlüssen gefördert, sondern alle.

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