Skills-Management vs. Kompetenzmanagement vs. Talentmanagement

In der Fachliteratur gibt es eine Unterscheidung zwischen Skills-Management und Kompetenzmanagement. In der HR-Praxis werden diese Begriffe jedoch meistens als Synonyme verwendet. Und wie unterscheidet sich Talentmanagement von den anderen beiden Konzepten?

Dass Skills-Management und Kompetenzmanagement gerne vermischt werden, liegt wohl vor allem daran, dass «Skills» und «Kompetenzen» nicht genau dasselbe bedeuten und es keine exakte deutsche Übersetzung für «Skills» gibt. Mit Übernahme des Begriffs «Skills» in die deutsche Sprache verschwimmt die klare Abgrenzung der beiden Konzepte.

Skills-Management vs. Kompetenzmanagement

Die häufigste Unterscheidung lautet:

  • Skills-Management konzentriert sich auf operative Aspekte und betrachtet die Fähigkeiten der Mitarbeitenden im Alltag.
  • Kompetenzmanagement wird eher strategisch eingesetzt und dient der langfristigen Planung.

Skills vs. Kompetenzen

Die Unterscheidung von Skills-Management und Kompetenzmanagement beruht darauf, dass «Skill» häufig nur als praktische Fertigkeit verstanden wird. In unseren Augen ist dies allerdings falsch.

Kompetenz

Der Psychologe Franz E. Weinert beschreibt Kompetenzen als eine Kombination aus Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die eine Person erwerben kann, um Probleme zu lösen. Dazu gehören auch Motivation, Wille und soziale Kompetenzen, um Lösungen in verschiedenen Situationen erfolgreich umzusetzen.

Skill

Laut dem Wörterbuch Merriam-Webster bedeutet «Skill»: «the ability to use one’s knowledge effectively and readily in execution or performance» – also die Fähigkeit, Wissen schnell und effektiv in die Praxis umzusetzen. Das entspricht in vielen Punkten der Definition von Kompetenz.

Ein Bericht von Deloitte zur Skills-Based Organisation definiert Skills ebenfalls ähnlich wie Kompetenzen: «Technische Fähigkeiten (Hard Skills), soziale Kompetenzen (wie emotionale Intelligenz) oder Potenzial (verborgene oder verwandte Fähigkeiten, die sich weiterentwickeln und zum Erfolg führen können).»

Wie passt das zum Skills-Management?

Zurück zum Skills-Management: Gemäss North und Reinhardt (Kompetenzmanagement in der Praxis) geht es im Kompetenzmanagement darum, die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Mitarbeitenden sichtbar zu machen, gezielt einzusetzen und weiterzuentwickeln – und das im Einklang mit den Unternehmens- und Mitarbeiterzielen. Das ist genau das, was wir unter Skills-Management verstehen. Übrigens ist auch der Wikipedia-Artikel zu «Kompetenzmanagement» im englischen Pendant mit «Skills-Management» betitelt.

Abgrenzung zum Talentmanagement

Talentmanagement unterscheidet sich stärker von Skills- oder Kompetenzmanagement. Es konzentriert sich auf Schlüsselpositionen und High Performer im Unternehmen. Laut Gabler Wirtschaftslexikon sind mit Talentmanagement Strategien, Methoden und Massnahmen gemeint, um wichtige Stellen im Unternehmen mit den richtigen Mitarbeitenden zu besetzen. Ziel ist es, Talente zu finden, zu fördern und zu entwickeln. Zudem sollten diese optimal eingesetzt und langfristig ans Unternehmen gebunden werden.

Während sich Skills- und Kompetenzmanagement auf Fähigkeiten konzentrieren, steht beim Talentmanagement die einzelne Person im Mittelpunkt. Dennoch werden alle drei Begriffe in der Praxis gerne vermischt und nicht klar voneinander abgegrenzt.

Erfahre mehr über die Vorteile von Skills-Management.

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